AbstractsBiology & Animal Science

Investigations on immune sensing of Staphylococcus aureus in allergic and inflammatory bowel diseases

by Doğan Doruk Demircioğlu




Institution: Universität Tübingen
Department:
Year: 2015
Record ID: 1103194
Full text PDF: http://hdl.handle.net/10900/62399


Abstract

Die Erkennung von Bakterien, wie z.B. von Staphylococcus aureus (S. aureus), durch unser Immunsystem wird durch spezielle keimbahn-codierte „pattern recognition receptors“ (PRRs) des angeborenen Immunsystems vermittelt. Diese sogenannten Toll-like-Rezeptoren (TLRs) und NOD-Rezeptoren („Nucleotide-binding oligomerization domaincontaining proteins“) werden fast ubiquitär auf und innerhalb vieler Zelltypen exprimiert, wie z.B. Epithel- und Immunzellen. Diese Rezeptoren sind in der Lage unterschiedliche und hoch konservierte bakterielle Moleküle zu erkennen, wie z.B. das Lipopolysaccharid (LPS über TLR4), Lipoproteine (LPPs über TLR 2/1 und 2/6 TLR) und, basierend auf der Literatur, auch das Peptidoglycan (PGN über TLR2, PGN-Fragmente über NOD2), welches den Hauptbestandteil der bakteriellen Zellwand darstellt. Das Ziel dieser Arbeit war es die Rolle des PGNs in der Aktivierung des Immunsystems und einen möglichen Einfluss auf Krankheiten, wie atopischer Dermatitis, Morbus Crohn, ulcerativer Colitis und Nahrungsmittelallergien zu eruieren. Dazu wurde ein neuartiges Verfahren zur Isolierung von hochreinem PGN in ausreichenden Mengen entwickelt und das isolierte PGN und dessen Fragmente, sowie synthetische Lipopeptide, in in-vitro-Zellassays getestet. Wir konnten zeigen, dass beispielsweise reines, polymeres PGN (> 5mer, PGNpol), isoliert aus einer LPP-defizienten S. aureus SA113-Mutante (SA113Δlgt), keine Immunantwort und Reifung von dendritischen Zellen (DCs) induzierte. Eine Kostimulation von polymerem PGN mit einem TLR2-Liganden, bei dem es sich um LPP-Rückstände innerhalb des PGNs aus einem Wildtyp S. aureus (SA113) handelte, führte dahingegen zu einem signifikanten Anstieg der IL-6-, als auch der IL-12p40-Sekretion und der jeweiligen DC-Reifungsmarker (MHC-II, CD40). Eine ähnliche Reaktion konnte auch bei der Stimulation einer Monozyten-Zelllinie (Mono-Mac-6-Zellen) und einer Makrophagen-Zelllinie (J774-Zellen) beobachtet werden. Nur eine Kostimulation führte zu einer signifikanten IL-8 bzw. TNF-α-Induktion. Ferner führte die kutane in-vivo-Applikation von lebenden S. aureus-Zellen bei Mäusen zur Inhibierung einer adaptiven Immunantwort durch die Expression von IL-6 und der damit verbundenen Rekrutierung Gr1+CD11b+ myeloider Suppressorzellen (MDSCs) an die Infektionsstelle. Bedeutender war jedoch, dass die Applikation eines TLR2/6-Liganden (Pam2Cys oder diacylierte LPPs), und nicht die Applikation eines TLR2/1-Liganden (Pam3Cys oder triacylierte LPPs), zur Migration von MDSCs an den Ort der Infektion führte. Diese MDSC-Rekrutierung reduzierte zudem den Grad der mit der Infektion einhergehenden Schwellung der Ohren der infizierten Mäuse. Diese Ergebnisse liefern eine Erklärung, wie Bakterien in der Lage sein können unsere Haut zu kolonisieren, ohne dabei eine Immunantwort zu induzieren. Darüber hinaus wurden Ovalbumin-exprimierende Staphylokokken-Stämme (intrazelluläre vs. extrazelluläre Expression) kloniert. Dazu wurde ein xylose-induzierbares Expressionssystem (basierend auf pTX-Vektoren) genutzt und die…